Grundlegende Informationen zur Sure
Sure Nummer – 18
Anzahl der Ayah – 110
Enthüllte Stadt – Mekka
Juz-Details – Juz 15 Ayah 1-74, Juz 16 Ayah 75-110
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Zusammenfassung der Sure Al-Kahf
Surah Al-Kahf, was „Die Höhle“ bedeutet, ist die 18. Sure des Korans. Es besteht aus 110 Versen und konzentriert sich hauptsächlich auf die Themen Glaube, Prüfungen und das Streben nach Wissen. Die Sure leitet ihren Namen von der darin erwähnten Geschichte der Höhlenmenschen ab.
Surah Al-Kahf betont zunächst die Bedeutung des Glaubens und der Führung Allahs. Es betont, dass wahre Gläubige diejenigen sind, die sich auf Allah verlassen und Seine Führung suchen.
Die Sure erzählt die Geschichte der Höhlenmenschen, einer Gruppe rechtschaffener junger Männer, die in einer Höhle Zuflucht suchten, um religiöser Verfolgung zu entgehen. Sie fielen in einen tiefen Schlaf und Allah behütete sie für lange Zeit. Ihre Geschichte ist eine Lektion im Glauben und Vertrauen in Allahs Schutz.
Surah Al-Kahf diskutiert das Konzept von Prüfungen und Drangsalen. Es beleuchtet die Geschichte des Propheten Musa (Moses) und Khidr und betont die Bedeutung von Geduld und Vertrauen in Allahs Weisheit in schwierigen Zeiten.
Die Sure thematisiert die Arroganz und den Stolz der Ungläubigen und warnt vor den Folgen der Ablehnung der Wahrheit. Es kontrastiert die Flüchtigkeit weltlicher Besitztümer mit den ewigen Belohnungen des Jenseits.
Surah Al-Kahf diskutiert das Konzept des Wissens und ermutigt dazu, danach zu streben, es als Mittel zur Führung und zum Verständnis zu nutzen. Es beleuchtet die Geschichte von Dhul-Qarnayn, einem rechtschaffenen Herrscher, und seiner Reise bis ans Ende der Welt.
Die Sure geht auch auf das Konzept des Reichtums und dessen ordnungsgemäße Verwendung ein. Es warnt davor, Reichtum zu horten und betont, wie wichtig es ist, ihn auf wohltuende Weise und zum Wohle Allahs zu nutzen.
Surah Al-Kahf warnt davor, in die Fußstapfen Satans und seiner betrügerischen Taktiken zu treten. Es erinnert die Gläubigen daran, vor seinen Einflüsterungen wachsam zu sein und vor seinem Einfluss Zuflucht bei Allah zu suchen.
Die Sure schließt mit der Betonung der Bedeutung der Dankbarkeit und der Anerkennung, dass die ultimative Führung allein von Allah kommt. Es ermutigt die Gläubigen, ihren Glauben aufrechtzuerhalten und danach zu streben, rechtschaffene Taten zu vollbringen.
Zusammenfassend beleuchtet Sure Al-Kahf die Themen Glaube, Prüfungen und das Streben nach Wissen. Es enthält Geschichten über die Menschen der Höhle, den Propheten Musa und Khidr sowie Dhul-Qarnayn, um den Gläubigen Lektionen und Anleitung zu bieten. Die Sure warnt vor Unglauben und Arroganz, betont die Bedeutung von Geduld und Vertrauen in Allah und ermutigt dazu, nach Wissen zu streben und Reichtum für wohltätige Zwecke zu nutzen. Es dient als Erinnerung daran, standhaft im Glauben zu bleiben und Führung und Schutz von Allah zu suchen.
Lesen Sie Sure Al-Kahf
1. (Alles) Lob gehört Allah, Der das Buch (als Offenbarung) auf Seinen Diener herabgesandt und daran nichts Krummes gemacht hat,
2. (ein Buch,) das richtig ist, damit er vor harter Gewalt von Ihm aus warne und den Gläubigen, die rechtschaffene Werke tun, verkünde, daß es für sie schönen Lohn geben wird -,
3. auf immer darin zu verbleiben -,
4. und (damit er) diejenigen warne, die sagen: “Allah hat Sich Kinder genommen.”
5. Sie haben kein Wissen davon, und auch nicht ihre Väter. Welch schwerwiegendes Wort kommt aus ihren Mündern heraus. Sie sagen nichts als Lüge.
6. Vielleicht magst du (aus Gram) noch dich selbst umbringen, wenn sie an diese Botschaft nicht glauben, nachdem sie sich abgewandt haben.
7. Gewiß, Wir haben (alles), was auf der Erde ist, zu einem Schmuck für sie gemacht, um sie zu prüfen (und festzustellen), wer von ihnen die besten Taten begeht.
8. Und Wir werden das, was auf ihr ist, wahrlich zu unfruchtbarem Erdboden machen.
9. Oder meinst du etwa, daß die Leute der Höhle und der Inschrift ein (besonders) verwunderliches unter Unseren Zeichen sind?
10. Als die Jünglinge in der Höhle Zuflucht suchten und sagten: “Unser Herr, gib uns Barmherzigkeit von Dir aus, und bereite uns in unserer Angelegenheit einen rechten (Aus)weg.”
11. Da ließen Wir sie in der Höhle für eine Anzahl von Jahren in Dauerschlaf fallen.
12. Hierauf erweckten Wir sie auf, um zu wissen, welche der beiden Gruppierungen am richtigsten die Dauer ihres Verweilens erfaßt hat.
13. Wir berichten dir ihre Geschichte der Wahrheit entsprechend. Sie waren Jünglinge, die an ihren Herrn glaubten und denen Wir ihre Rechtleitung mehrten.
14. Und Wir stärkten ihre Herzen, als sie aufstanden und sagten: “Unser Herr ist der Herr der Himmel und der Erde. Wir werden außer Ihm keinen (anderen) Gott anrufen, sonst würden wir ja etwas Unrechtes sagen.
15. Dieses, unser Volk hat sich außer Ihm (andere) Götter genommen. Wenn sie doch für sie eine deutliche Ermächtigung bringen würden! Wer ist denn ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge ersinnt?
16. Und da ihr euch nun von ihnen und von demjenigen, dem sie außer Allah dienen, fernhaltet, so sucht Zuflucht in der Höhle; euer Herr wird über euch (einiges) von Seiner Barmherzigkeit ausbreiten und euch in eurer Angelegenheit eine milde Behandlung bereiten.”
17. Und du siehst die Sonne, wenn sie aufgeht, sich von ihrer Höhle zur Rechten wegneigen, und wenn sie untergeht, an ihnen zur Linken vorbeigehen, während sie sich darin in einem Raum befinden. Das gehört zu Allahs Zeichen. Wen Allah rechtleitet, der ist (in Wahrheit) rechtgeleitet; wen Er aber in die Irre gehen läßt, für den wirst du keinen Schutzherrn finden, der ihn den rechten Weg führt.
18. Du meinst, sie seien wach, obwohl sie schlafen. Und Wir drehen sie nach rechts und nach links um, während ihr Hund seine Vorderbeine im Vorraum ausstreckt. Wenn du sie erblicktest, würdest du dich vor ihnen fürwahr zur Flucht kehren und vor ihnen fürwahr mit Schrecken erfüllt sein.
19. Und so erweckten Wir sie auf, damit sie sich gegenseitig fragten. Einer von ihnen sagte: “Wie lange habt ihr verweilt?” Sie sagten: “Verweilt haben wir einen Tag oder den Teil eines Tages.” Sie sagten: “Euer Herr weiß am besten, wie (lange) ihr verweilt habt. So schickt einen von euch mit diesen euren Silbermünzen in die Stadt; er soll sehen, welche ihre reinste Speise ist, und euch davon eine Versorgung bringen. Er soll behutsam sein und ja niemanden etwas von euch merken lassen.
20. Denn wenn sie von euch erfahren´, werden sie euch steinigen oder euch (zwangsweise) zu ihrer Glaubensrichtung zurückbringen; dann wird es euch niemals mehr wohl ergehen.”
21. So ließen Wir (die Menschen) sie doch entdecken, damit sie wissen, daß Allahs Versprechen wahr ist und daß es an der Stunde keinen Zweifel gibt. Als sie untereinander über ihre Angelegenheit stritten, da sagten sie: “Errichtet über ihnen einen Bau. Ihr Herr weiß am besten über sie Bescheid.” Diejenigen, die in ihrer Angelegenheit siegten, sagten: “Wir werden uns über ihnen ganz gewiß eine Gebetsstätte einrichten.”
22. (Manche) werden sagen: “(Es waren ihrer) drei, ihr Hund war der vierte von ihnen.” Und (manche) sagen: “(Es waren ihrer) fünf, der sechste von ihnen war ihr Hund.” – Ein Herumraten über das Verborgene. Und (manche) sagen: “(Es waren ihrer) sieben, und der achte von ihnen war ihr Hund.” Sag: Mein Herr kennt ihre Zahl am besten; nur wenige kennen sie. Darum streite über sie nur in offensichtlichem Streit, und frage niemanden von ihnen um Auskunft über sie.
23. Und sag ja nur nicht von einer Sache: “Ich werde dies morgen tun”,
24. außer (du fügst hinzu): “Wenn Allah will.” Und gedenke deines Herrn, wenn du (etwas) vergessen hast, und sag: “Vielleicht leitet mich mein Herr zu etwas, was dem rechten Ausweg näher kommt als dies.”
25. Und sie verweilten in ihrer Höhle dreihundert Jahre und noch neun dazu.
26. Sag: Allah weiß am besten, wie (lange) sie verweilten. Sein ist das Verborgene der Himmel und der Erde. Wie vorzüglich ist Er als Allsehender, und wie vorzüglich ist Er als Allhörender! Sie haben außer Ihm keinen Schutzherrn, und Er beteiligt an Seiner Urteilsgewalt niemanden.
27. Und verlies, was dir vom Buch deines Herrn (als Offenbarung) eingegeben worden ist. Es gibt niemanden, der Seine Worte abändern könnte, und du wirst außer (bei) Ihm keine Zuflucht finden.
28. Halte dich geduldig zurück zusammen mit denen, die ihren Herrn morgens und abends anrufen, im Begehren nach Seinem Angesicht. Und deine Augen sollen nicht über sie hinwegsehen, indem du den Schmuck des diesseitigen Lebens begehrst´. Und gehorche nicht jemandem, dessen Herz Wir Unserem Gedenken gegenüber unachtsam gemacht haben, der seiner Neigung folgt und dessen Angelegenheit (durch) Maßlosigkeit (ausgezeichnet) ist.
29. Und sag: (Es ist) die Wahrheit von eurem Herrn. Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein. Gewiß, Wir haben den Ungerechten ein Feuer bereitet, dessen Zeltdecke sie umfangen hält. Und wenn sie um Hilfe rufen, wird ihnen mit Wasser wie geschmolzenem Erz geholfen, das die Gesichter versengt – ein schlimmes Getränk und ein böser Rastplatz!
30. Diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun – gewiß, Wir lassen den Lohn derer nicht verlorengehen, die die besten Taten begehen.
31. Für jene wird es die Gärten Edens geben, wo unterhalb von) ihnen Flüsse strömen. Geschmückt sind sie darin mit Armreifen aus Gold, und sie tragen grüne Gewänder aus Seidenbrokat und schwerem Brokat, indem sie sich darin auf überdachten Liegen lehnen. Wie trefflich ist die Belohnung und wie schön der Rastplatz!
32. Und präge ihnen das Gleichnis von zwei Männern. Dem einen der beiden gaben Wir zwei Gärten mit Rebstöcken, und Wir umgaben sie mit Palmen und legten dazwischen (sonstige) Pflanzungen an.
33. Beide Gärten brachten ihren Ernteertrag hervor und ließen es in nichts davon fehlen. Und Wir ließen dazwischen einen Fluß hervorströmen.
34. Er hatte (daraus reichlich) Früchte. Da sagte er zu seinem Gefährten, während er mit ihm einen Wortwechsel führte: “Ich habe mehr Besitz als du und auch eine mächtigere Schar.”
35. Und er betrat seinen Garten, während er sich selbst Unrecht tat. Er sagte: “Ich glaube nicht, daß dieser (Garten) jemals zugrunde gehen wird,
36. und ich glaube nicht, daß die Stunde (des Gerichts) sich einstellen wird. Und wenn ich zu meinem Herrn zurückgebracht werde, werde ich ganz gewiß etwas Besseres als ihn als Rückzugsort finden.”
37. Sein Gefährte sagte zu ihm, während er sich mit ihm unterhielt: “Verleugnest du denn Denjenigen, Der dich aus Erde, hierauf aus einem Samentropfen erschaffen und hierauf dich zu einem Mann geformt hat?
38. Aber, was mich betrifft: Er, Allah, ist mein Herr, und ich geselle meinem Herrn niemanden bei.
39. Würdest du doch, wenn du deinen Garten betrittst, sagen: ,(Es sei,) was Allah will; es gibt keine Kraft außer durch Allah´! Wenn du auch siehst, daß ich weniger Besitz und Kinder habe als du,
40. so wird mein Herr mir vielleicht etwas Besseres als deinen Garten geben und über ihn aufeinanderfolgende Strafe vom Himmel senden, so daß er zu schlüpfrigem Erdboden wird,
41. oder daß sein Wasser versickert sein wird, so daß du es nicht mehr wirst ausfindig machen können.”
42. Seine Früchte wurden ringsum erfaßt. Da begann er, seine Handflächen umzudrehen wegen dessen, was er für ihn ausgegeben hatte, während er wüst in Trümmern lag, und zu sagen: “O hätte ich doch meinem Herrn niemanden beigesellt!”
43. Und er hatte weder eine Schar, die ihm anstatt Allahs half, noch konnte er sich selbst helfen.
44. In dem Fall gehört (all) die Schutzherrschaft Allah, dem Wahren. Er ist der Beste im Belohnen, und Er verschafft den besten Ausgang.
45. Und präge ihnen das Gleichnis vom diesseitigen Leben. (Es ist) wie Wasser, das Wir vom Himmel hinabkommen lassen, worauf sich damit das Gewächs der Erde vermischt. Dann wird es zu vertrocknetem Zeug, das die Winde verwehen. Und Allah hat ja zu allem völlig die Macht.
46. Der Besitz und die Söhne sind der Schmuck des diesseitigen Lebens. Das Bleibende aber, die rechtschaffenen Werke -, sie sind bei deinem Herrn besser hinsichtlich der Belohnung und besser hinsichtlich der Hoffnung.
47. Und (gedenke) des Tages, da Wir die Berge versetzen und du die Erde (kahl) hervortreten siehst und Wir sie versammeln, ohne jemanden von ihnen auszulassen,
48. und (da) sie deinem Herrn in Reihen vorgeführt werden: “Nun seid ihr zu Uns gekommen, so wie Wir euch das erste Mal erschaffen haben. Ihr aber habt behauptet, Wir würden für euch keine (letzte) Verabredung festlegen.”
49. Und das Buch wird hingelegt. Dann siehst du die Übeltäter besorgt wegen dessen, was darin steht. Sie sagen: “O wehe uns! Was ist mit diesem Buch? Es läßt nichts aus, weder klein noch groß, ohne es zu erfassen.” Sie finden (alles), was sie taten, gegenwärtig, und dein Herr tut niemandem Unrecht.
50. Und als Wir zu den Engeln sagten: “Werft euch vor Adam nieder.” Da warfen sie sich nieder, außer Iblis; er gehörte zu den Ginn. So frevelte er gegen den Befehl seines Herrn. Wollt ihr euch denn ihn und seine Nachkommenschaft zu Schutzherren anstatt Meiner nehmen, wo sie euch doch feind sind? – Ein schlimmer Tausch für die Ungerechten!
51. Ich habe sie weder bei der Erschaffung der Himmel und der Erde noch bei ihrer eigenen Erschaffung zu Zeugen genommen. Ich nehme Mir niemals die Irre führenden als Beistand.
52. Und an dem Tag, da Er sagen wird: “Ruft Meine Teilhaber, die ihr angegeben habt!”, werden sie sie anrufen, aber sie werden ihnen nicht antworten. Und Wir werden zwischen ihnen einen Ort der Vernichtung einrichten´.
53. Und die Übeltäter werden das (Höllen)feuer sehen und überzeugt sein, daß sie hineinfallen, und kein Mittel finden, es abzuwenden.
54. Und Wir haben ja in diesem Qur´an den Menschen ein jedes Gleichnis verschiedenartig dargelegt; aber der Mensch ist von allen Wesen am streitsüchtigsten.
55. Und nichts anderes hielt die Menschen davon ab, zu glauben, als die Rechtleitung zu ihnen kam, und ihren Herrn um Vergebung zu bitten, außer (ihrer Forderung), daß an ihnen nach der Gesetzmäßigkeit der Früheren verfahren werde oder daß die Strafe vor ihren Augen über sie komme.
56. Wir senden die Gesandten nur als Verkünder froher Botschaft und als Überbringer von Warnungen. Aber diejenigen, die ungläubig sind, streiten mit dem Falschen, um damit die Wahrheit zu widerlegen. Und sie machen sich über Meine Zeichen und das, womit sie gewarnt wurden, lustig.
57. Wer ist denn ungerechter als jemand, der mit den Zeichen seines Herrn ermahnt wird und sich dann von ihnen abwendet und vergißt, was seine Hände vorausgeschickt haben. Gewiß, Wir haben auf ihre Herzen Hüllen gelegt, so daß sie ihn nicht verstehen, und in ihre Ohren Schwerhörigkeit; und wenn du sie zur Rechtleitung rufst, dann werden sie sich also niemals rechtleiten lassen.
58. Und dein Herr ist der Allvergebende, voll der Barmherzigkeit. Wenn Er sie für das belangen würde, was sie erworben haben, würde Er für sie die Strafe wahrlich beschleunigen. Aber sie haben eine Verabredung, vor der sie keine Zuflucht finden werden.
59. Und diese Städte da vernichteten Wir, als sie Unrecht taten. Und Wir haben für ihre Vernichtung eine Verabredung festgelegt.
60. Und als Musa zu seinem Burschen sagte: “Ich lasse nicht ab, bis ich die Stelle erreicht habe, an der die Meere zusammenkommen, und sollte ich lange Zeit weiter gehen.”
61. Als sie die Stelle erreicht hatten, an der sie zusammenkommen, vergaßen sie ihren Fisch, so nahm er seinen Weg im Meer, (auf und davon) schwimmend.
62. Als sie vorbeigegangen waren, sagte er zu seinem Burschen: “Bringe uns unser Mittagessen. Wir haben ja durch diese unsere Reise (viel) Mühsal erlitten.”
63. Er sagte: “Siehst du! Als wir beim Felsen Rast gemacht haben, gewiß, da habe ich den Fisch vergessen. Und es ließ mich ihn nur der Satan vergessen, ihn (dir) zu erwähnen. Und er nahm seinen Weg im Meer auf wunderliche Weise.”
64. Er sagte: “Das ist es, was wir suchten.” Da kehrten sie beide zurück, indem sie ihren eigenen Spuren folgten.
65. Sie trafen einen von Unseren Dienern, dem Wir Barmherzigkeit von Uns aus hatten zukommen lassen und den Wir Wissen von Uns her gelehrt hatten.
66. Musa sagte zu ihm: “Darf ich dir folgen, auf daß du mich von dem lehrst, was dir an Besonnenheit gelehrt worden ist?”
67. Er sagte: “Du wirst (es) bei mir nicht aushalten können.
68. Wie willst du das auch aushalten, wovon du keine umfassende Kenntnis hast?”
69. Er sagte: “Du wirst mich, wenn Allah will, standhaft finden, und ich werde mich keinem Befehl von dir widersetzen.”
70. Er sagte: “Wenn du mir denn folg(en will)st, dann frage mich nach nichts, bis ich selbst es dir gegenüber zuerst erwähne.”
71. Da zogen sie beide los, bis, als sie ein Schiff bestiegen, er darin ein Loch machte. Er (Musa) sagte: “Hast du ein Loch darin gemacht, um seine Besatzung ertrinken zu lassen? Du hast da ja eine grauenhafte Sache begangen.”
72. Er sagte: “Habe ich nicht gesagt, daß du (es) bei mir nicht wirst aushalten können?”
73. Er (Musa) sagte: “Belange mich nicht dafür, daß ich vergessen habe, und bedrücke mich in meiner Angelegenheit nicht mit einer Erschwernis.”
74. Da zogen sie beide weiter, bis, als sie dann einen Jungen trafen, er ihn tötete. Er (Musa) sagte: “Hast du eine unschuldige Seele getötet (und zwar) nicht (als Wiedervergeltung) für eine (andere) Seele? Du hast da ja eine verwerfliche Sache begangen.”
75. Er sagte: “Habe ich dir nicht gesagt, daß du (es) bei mir nicht wirst aushalten können?”
76. Er (Musa) sagte: “Wenn ich dich danach (noch einmal) nach irgend etwas frage, dann lasse mich dich nicht mehr begleiten. Dich trifft in Bezug auf mich kein Tadel.1”
77. Da zogen sie beide weiter, bis, als sie dann zu den Bewohnern einer Stadt kamen, sie ihre Bewohner um etwas zu essen baten; diese aber weigerten sich, sie gastlich aufzunehmen. Da fanden sie in ihr eine Mauer, die einzustürzen drohte, und so richtete er sie auf. Er (Musa) sagte: “Wenn du wolltest, hättest du dafür wahrlich Lohn nehmen können.”
78. Er sagte: “Das ist die Trennung zwischen mir und dir. Ich werde dir jetzt die Deutung dessen kundtun, was du nicht aushalten konntest.
79. Was das Schiff angeht, so gehörte es Armen, die auf dem Meer arbeiteten. Ich wollte es schadhaft machen, denn ein König war hinter ihnen her, der jedes Schiff mit Gewalt wegnahm.
80. Was den Jungen angeht, so waren seine Eltern gläubige (Menschen). Da fürchteten wir, daß er sie durch (seine) Auflehnung und durch (seinen) Unglauben bedrücken würde.
81. So wollten wir, daß ihr Herr ihnen zum Tausch einen gebe, – besser als er an Lauterkeit und näher kommend an Güte.
82. Was aber die Mauer angeht, so gehörte sie zwei Waisenjungen in der Stadt, und unter ihr befand sich ein für sie bestimmter Schatz. Ihr Vater war rechtschaffen, und da wollte dein Herr, daß sie (erst) ihre Vollreife erlangen und (dann) ihren Schatz hervorholen – aus Barmherzigkeit von deinem Herrn. Ich tat es ja nicht aus eigenem Ermessen. Das ist die Deutung dessen, was du nicht aushalten konntest.”
83. Und sie fragen dich nach Du ´l-Qarnain. Sag: Ich werde euch über ihn eine Geschichte verlesen.
84. Wir verliehen ihm auf der Erde eine feste Stellung und eröffneten ihm zu allem einen Weg.
85. Da verfolgte er einen Weg,
86. bis, als er den Ort des Sonnenuntergangs erreichte, er fand, daß sie in einer schlammigen Quelle unterging, und er fand bei ihr ein Volk. Wir sagten: “O Du ´1Qarnain, entweder strafst du (sie), oder du behandelst sie mit Güte.”
87. Er sagte: “Was nun jemanden angeht, der Unrecht tut, so werden wir ihn strafen; hierauf wird er zu seinem Herrn zurückgebracht, und Er straft ihn dann mit entsetzlicher Strafe.
88. Was aber jemanden angeht, der glaubt und rechtschaffen handelt, für den wird es als Lohn das Beste geben, und Wir werden ihm von unserem Befehl etwas sagen, was Erleichterung bringt.”
89. Hierauf verfolgte er einen Weg,
90. bis, als er den Ort des Sonnenaufgangs erreichte, er fand, daß sie über einem Volk aufgeht, denen Wir keine Deckung vor ihr gegeben hatten.
91. So war es. Und Wir haben ja umfassende Kenntnis von dem, was ihn betrifft.
92. Hierauf verfolgte er einen Weg,
93. bis, als er den Ort zwischen den beiden Bergen erreichte, er diesseits von ihnen ein Volk fand, das beinahe kein Wort verstand.
94. Sie sagten: “O Du ´1-Qarnain, Ya´gug und Ma´gug stiften Unheil auf der Erde. Sollen wir dir eine Gebühr dafür aussetzen, daß du zwischen uns und ihnen eine Sperrmauer errichtest?”
95. Er sagte: “Was mir mein Herr an fester Stellung verliehen hat, ist besser (als eure Gebühr). Doch helft mir mit (eurer Arbeitskraft, damit ich zwischen euch und ihnen einen aufgeschütteten Wall errichte.
96. Bringt mir die Eisenstücke.” Als er nun zwischen den beiden Berghängen gleich hoch (aufgeschüttet) hatte, sagte er: “Blast (jetzt).” Als er es zum Glühen gebracht hatte, sagte er: “Bringt mir, damit ich (es) darüber gieße, geschmolzenes Kupfer.”
97. So konnten sie ihn weder überwinden, noch konnten sie ihn durchbrechen.
98. Er sagte: “Das ist eine Barmherzigkeit von meinem Herrn. Wenn dann das Versprechen meines Herrn eintrifft, läßt Er ihn in sich zusammensinken; und das Versprechen meines Herrn ist wahr.”
99. Wir lassen die einen von ihnen an jenem Tag wie Wogen unter die anderen geraten, und es wird ins Horn geblasen. Dann versammeln Wir sie vollständig.
100. Und Wir führen die Hölle den Ungläubigen an jenem Tag in aller Deutlichkeit vor,
101. (ihnen,) deren Augen vor Meiner Mahnung (wie) unter einer Decke lagen und die (auch) nicht hören konnten.
102. Meinen denn diejenigen, die ungläubig sind, daß sie sich Meine Diener anstatt Meiner zu Schutzherren nehmen (können)? Gewiß, Wir haben die Hölle den Ungläubigen zur gastlichen Aufnahme bereitet.
103. Sag: Sollen Wir euch Kunde geben von denjenigen, die an ihren Werken am meisten verlieren,
104. deren Bemühen im diesseitigen Leben fehlgeht, während sie meinen, daß sie gut handeln würden?
105. Das sind diejenigen, die die Zeichen ihres Herrn und die Begegnung mit Ihm leugnen. So werden ihre Werke hinfällig, und so werden Wir ihnen am Tag der Auferstehung kein Gewicht beimessen.
106. Das ist ihr Lohn – die Hölle – dafür, daß sie ungläubig waren und sich über Meine Zeichen und Meine Gesandten lustig machten.
107. Gewiß, für diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, wird es die Gärten des Paradieses zur gastlichen Aufnahme geben,
108. ewig darin zu bleiben, und sie werden nicht begehren, davon wegzugehen´.
109. Sag: Wenn das Meer Tinte für die Worte meines Herrn wäre, würde das Meer wahrlich zu Ende gehen, bevor die Worte meines Herrn zu Ende gingen, auch wenn Wir als Nachschub noch einmal seinesgleichen hinzubrächten.
110. Sag: Gewiß, ich bin ja nur ein menschliches Wesen gleich euch; mir wird (als Offenbarung) eingegeben, daß euer Gott ein Einziger Gott ist. Wer nun auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, der soll rechtschaffen handeln und beim Dienst an seinem Herrn (Ihm) niemanden beigesellen.