Grundlegende Informationen zur Sure
Surah Nummer – 7
Anzahl der Ayah – 206
Enthüllte Stadt – Mekka
Juz-Details – Juz 8 Ayah 1-87, Juz 9 Ayah 88-206
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Zusammenfassung der Sure Al-A’raf
Surah Al-A’raf, was „Die Höhen“ bedeutet, ist die siebte Sure des Korans. Es besteht aus 206 Ayah und deckt ein breites Themenspektrum ab, darunter die Geschichten vergangener Nationen, das Konzept der Führung, die Folgen des Unglaubens und die Bedeutung der Umkehr an Allah in Reue.
Die Sure beginnt mit der Erörterung der Geschichten früherer Nationen, wie der Menschen von Nuh, Ad, Thamud und Musa. Diese Geschichten dienen als Lehren und Beispiele und verdeutlichen die Konsequenzen der Ablehnung der Gesandten und der Missachtung von Allahs Führung.
Surah Al-A’raf betont, wie wichtig es ist, die göttliche Führung zu erkennen und zu befolgen. Es unterstreicht die Rolle der Propheten als Träger der Wahrheit und fordert die Zuhörer auf, über die Zeichen Allahs in der Schöpfung als Beweis seiner Existenz und Macht nachzudenken.
Die Sure befasst sich mit dem Konzept des Jüngsten Gerichts und der Verantwortung des Einzelnen für seine Handlungen. Es warnt vor Arroganz, Stolz und der Verfolgung weltlicher Wünsche, die zur spirituellen Zerstörung führen.
Surah Al-A’raf diskutiert auch die Geschichte von Adam und Eva und ihrer Vertreibung aus dem Paradies. Es unterstreicht die Rolle Satans als Gegner der Menschheit und betont die Notwendigkeit, bei der Überwindung von Versuchungen Allahs Vergebung und Führung zu suchen.
Die Sure befasst sich mit dem Konzept des Monotheismus und der Wichtigkeit, Allah allein anzubeten, ohne Ihm Partner zur Seite zu stellen. Es warnt vor der Verehrung falscher Gottheiten und den Folgen des Polytheismus.
Surah Al-A’raf bietet Anleitung zu Fragen des ethischen Verhaltens und betont Ehrlichkeit, Fairness und Gerechtigkeit in allen Aspekten des Lebens. Es ermutigt die Gläubigen, das Gute zu fordern und das Böse zu verbieten und in ihren Handlungen nach Gerechtigkeit zu streben.
Die Sure erörtert auch das Konzept des göttlichen Beschlusses und die Rolle des Schicksals in menschlichen Angelegenheiten. Es betont die Notwendigkeit, sich auf Allahs Führung zu verlassen und Ihm zu vertrauen.
Surah Al-A’raf schließt mit der Erinnerung der Gläubigen an die Wichtigkeit der Reue, der Bitte um Vergebung von Allah und der Hinwendung zu Ihm in aufrichtiger Hingabe. Es ermutigt die Gläubigen, ihren Glauben aufrechtzuerhalten und angesichts von Herausforderungen und Versuchungen standhaft zu bleiben.
Zusammenfassend behandelt Surah Al-A’raf verschiedene Themen, darunter die Geschichten vergangener Nationen, das Konzept der göttlichen Führung, die Folgen des Unglaubens, ethisches Verhalten und die Bedeutung von Reue und Vertrauen auf Allah. Es bietet Lehren und Beispiele aus der Geschichte, um die Gläubigen anzuleiten und die Bedeutung des Glaubens, des Gehorsams und des Strebens nach Allahs Vergebung hervorzuheben.
Lesen Sie Sure Al-A’raf
1. Alif-Lam-Mim-Sad
2. (Dies ist) ein Buch, das zu dir (als Offenbarung) herabgesandt worden ist – es soll seinetwegen in deiner Brust keine Bedrängnis sein -, damit du mit ihm warnst, und als Ermahnung für die Gläubigen.
3. Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt worden ist, und folgt außer Ihm keinen (anderen) Schutzherren! Wie wenig ihr bedenkt!
4. Wie viele Städte haben Wir vernichtet! Da kam Unsere Gewalt über sie bei Nacht, oder während sie zu Mittag ruhten.
5. So war ihr Ausruf, als Unsere Gewalt über sie kam, nur, daß sie sagten: “Wir haben gewiß Unrecht getan.”
6. Ganz gewiß werden Wir diejenigen, zu denen Gesandte gesandt worden sind, fragen, und ganz gewiß werden Wir die Gesandten fragen.
7. Dann werden Wir ihnen ganz gewiß aus (vollem) Wissen berichten, denn Wir waren ja nicht abwesend.
8. Das Wägen erfolgt an jenem Tag der Wahrheit (entsprechend). Wessen Waagschalen schwer sein werden, jene sind es, denen es wohl ergeht.
9. Wessen Waagschalen aber leicht sein werden, das sind diejenigen, die ihre Seelen verloren haben dafür, daß sie an Unseren Zeichen unrecht zu handeln pflegten.
10. Und Wir haben euch ja auf der Erde eine feste Stellung verliehen, und Wir haben für euch auf ihr (Möglichkeiten für den) Lebensunterhalt geschaffen. Wie wenig ihr dankbar seid!
11. Und Wir haben euch ja erschaffen. Hierauf haben Wir euch gestaltet. Hierauf haben Wir zu den Engeln gesagt: “Werft euch vor Adam nieder!” Da warfen sie sich nieder, außer Iblis. Er gehörte nicht zu denjenigen, die sich niederwerfen.
12. Er (Allah) sagte: “Was hat dich davon abgehalten, dich niederzuwerfen, als Ich (es) dir befahl?” Er sagte: “Ich bin besser als er. Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber hast Du aus Lehm erschaffen.”
13. Er (Allah) sagte: “So geh fort von ihm! Es steht dir nicht zu, darin hochmütig zu sein. So geh hinaus! Gewiß, du gehörst zu den Geringgeachteten.”
14. Er sagte: “Gewähre mir Aufschub bis zu dem Tag, da sie auferweckt werden.”
15. Er (Allah) sagte: “Du sollst gewiß zu denjenigen gehören, denen Aufschub gewährt wird.”
16. Er sagte: “Darum, daß Du mich in Verirrung hast fallen lassen, werde ich ihnen ganz gewiß auf Deinem geraden Weg auflauern.
17. Hierauf werde ich ganz gewiß von vorn und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken über sie kommen. Und Du wirst die meisten von ihnen nicht dankbar finden.”
18. Er (Allah) sagte: “Geh hinaus aus ihm, verachtet und verstoßen! Wer auch immer von ihnen dir folgt, Ich werde die Hölle ganz gewiß mit euch allesamt füllen.
19. – Und (du,) o Adam, bewohne du und deine Gattin den (Paradies)garten, und dann eßt, wo immer ihr wollt. Aber naht euch nicht diesem Baum, sonst gehört ihr zu den Ungerechten!”
20. Da flüsterte ihnen der Satan ein, um ihnen offen zu zeigen, was ihnen von ihrer Blöße verborgen war. Und er sagte: “Unser Herr hat euch diesen Baum nur verboten, damit ihr nicht Engel werdet oder zu den Ewiglebenden gehört.”
21. Und er schwor ihnen: “Ich gehöre wahrlich zu denjenigen, die euch guten Rat geben.”
22. So verführte er sie trügerisch. Als sie dann von dem Baum gekostet hatten, zeigte sich ihnen ihre Blöße offenkundig, und sie begannen, Blätter des (Paradies)gartens auf sich zusammenzuheften. Und ihr Herr rief ihnen zu: “Habe Ich euch nicht jenen Baum verboten und euch gesagt: Der Satan ist euch ein deutlicher Feind?”
23. Sie sagten: “Unser Herr, wir haben uns selbst Unrecht zugefügt. Wenn Du uns nicht vergibst und Dich unser erbarmst, werden wir ganz gewiß zu den Verlorenen gehören.”
24. Er (Allah) sagte: “Geht fort! Einer sei des anderen Feind. Und auf der Erde sollt ihr Aufenthalt und Nießbrauch auf Zeit haben.”
25. Er (Allah) sagte: “Auf ihr werdet ihr leben, und auf ihr werdet ihr sterben, und aus ihr werdet ihr hervorgebracht werden.”
26. O Kinder Adams, Wir haben auf euch Kleidung hinabgesandt, die eure Blöße verbirgt, und Gefieder. Aber die Kleidung der Gottesfurcht, die ist besser. Das ist (eines) von Allahs Zeichen, auf daß sie bedenken mögen.
27. O Kinder Adams, der Satan soll euch ja nicht der Versuchung aussetzen, wie er eure (Stamm)eltern aus dem (Paradies)garten vertrieben hat, indem er ihnen ihre Kleidung wegnahm, um ihnen ihre Blöße zu zeigen. Gewiß, er sieht euch, er und sein Stamm, von wo ihr sie nicht seht. Gewiß, Wir haben die Satane zu Schutzherren für diejenigen gemacht, die nicht glauben.
28. Und wenn sie eine Abscheulichkeit begehen, sagen sie: “Wir haben unsere Väter darin (vorgefunden, und Allah hat es uns geboten.” Sag: Allah gebietet nicht Schändliches. Wollt ihr (denn) über Allah sagen, was ihr nicht wißt?
29. Sag: Mein Herr hat Gerechtigkeit geboten, und ihr sollt euer Gesicht bei jeder Gebetsstätte aufrichten und Ihn anrufen, (wobei ihr) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (sein sollt). So wie Er euch anfangs gebracht hat, werdet ihr zurückkehren.
30. Einen Teil hat Er rechtgeleitet, an einem (anderen) Teil aber hat sich das Irregehen bewahrheitet, denn sie haben sich die Satane anstatt Allahs zu Schutzherren genommen und meinen, sie seien rechtgeleitet.
31. O Kinder Adams, legt euren Schmuck bei jeder Gebetsstätte an und eßt und trinkt, aber seid nicht maßlos! – Er (Allah) liebt nicht die Maßlosen.
32. Sag: Wer hat den Schmuck Allahs verboten, den Er für Seine Diener hervorgebracht hat, und (auch) die guten Dinge (aus) der Versorgung (Allahs)? Sag: Sie sind im diesseitigen Leben für diejenigen (bestimmt), die glauben, und am Tag der Auferstehung (ihnen) vorbehalten. So legen Wir die Zeichen ausführlich dar für Leute, die Bescheid wissen.
33. Sag: Mein Herr hat nur die Abscheulichkeiten verboten, was von ihnen offen und was verborgen ist; und (auch) die Sünde und die Gewalttätigkeit ohne Recht, und, daß ihr Allah (etwas) beigesellt, wofür Er keine Ermächtigung herabgesandt hat, und daß ihr über Allah (etwas) sagt, was ihr nicht wißt.
34. Jede Gemeinschaft hat eine (festgesetzte) Frist. Und wenn nun ihre Frist kommt, können sie (sie) weder um eine Stunde hinausschieben noch sie vorverlegen.
35. O Kinder Adams, wenn immer Gesandte von euch (selbst) zu euch kommen, die euch Meine Zeichen berichten – wer dann gottesfürchtig ist und Besserung bringt, über die soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein.
36. Diejenigen aber, die Unsere Zeichen für Lüge erklären und sich ihnen gegenüber hochmütig verhalten, das sind Insassen des (Höllen)feuers. Ewig werden sie darin bleiben.
37. Wer ist denn ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge ersinnt oder Seine Zeichen für Lüge erklärt? Jene wird ihr Anteil vom Buch erreichen, bis daß, wenn Unsere Gesandten dann zu ihnen kommen, um sie abzuberufen, sie sagen: “Wo ist das, was ihr außer Allah anzurufen pflegtet?” Sie werden sagen: “Sie sind uns entschwunden.” Und sie zeugen gegen sich selbst, daß sie ungläubig waren.
38. Er (Allah) sagt: “Tretet ein unter Gemeinschaften von den Ginn und den Menschen, die schon vor euch dahingegangen sind, ins (Höllen)feuer.” Jedesmal, wenn eine Gemeinschaft eintritt, verflucht sie die vorhergehende´. Wenn sie dann alle darin eingeholt werden, sagt die letzte von ihnen in Bezug auf die erste: “Unser Herr, diese da haben uns in die Irre geführt. So gib ihnen eine mehrfache Strafe vom (Höllen)feuer!” Er sagt: “Jeder bekommt das Mehrfache, aber ihr wißt (es) nicht.”
39. Und die erste von ihnen sagt zu der letzten: “Ihr habt doch keinen Vorzug gegenüber uns. So kostet die Strafe für das, was ihr verdient habt.”
40. Gewiß, denjenigen, die Unsere Zeichen für Lüge erklären und sich ihnen gegenüber hochmütig verhalten, werden die Tore des Himmels nicht geöffnet, und sie werden nicht in den (Paradies)garten eingehen, bis ein Kamel durch ein Nadelöhr geht. So vergelten Wir den Übeltätern.
41. Für sie wird die Hölle eine Lagerstatt sein, und über ihnen werden Decken (aus Höllenfeuer) sein. So vergelten Wir den Ungerechten.
42. Diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun – Wir erlegen keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag -, jene sind Insassen des (Paradies)gartens. Ewig werden sie darin bleiben.
43. Und Wir nehmen weg, was in ihren Brüsten an Groll ist. Unter ihnen strömen Flüsse. Und sie sagen: “(Alles) Lob gehört Allah, Der uns hierher geleitet hat! Wir hätten unmöglich die Rechtleitung gefunden, wenn uns Allah nicht rechtgeleitet hätte. Die Gesandten unseres Herrn sind wirklich mit der Wahrheit gekommen.” Und es wird ihnen zugerufen: “Siehe, das ist der (Paradies)garten. Er ist euch zum Erbe gegeben worden für das, was ihr zu tun pflegtet.”
44. Die Insassen des (Paradies)gartens rufen den Insassen des (Höllen)feuers zu: “Wir haben gefunden, daß das, was uns unser Herr versprochen hat, wahr ist. Habt (auch) ihr gefunden, daß das, was euer Herr versprochen hat, wahr ist?” Sie sagen: “Ja!” Und dann ruft ein Rufer unter ihnen aus: “Allahs Fluch (kommt) über die Ungerechten,
45. die von Allahs Weg abhalten und danach trachten, ihn krumm zu machen, und die das Jenseits verleugnen.”
46. Und zwischen ihnen ist ein Vorhang. Und auf den Höhen sind Männer, die jeden an seinem Merkmal erkennen. Sie rufen den Insassen des (Paradies)gartens zu: “Friede sei auf euch!” Sie sind aber in ihn nicht eingetreten, und sie begehren (es) doch.
47. Und wenn ihre Blicke den Insassen des (Höllen)feuers zugewendet werden, sagen sie: “Unser Herr, lasse uns nicht mit dem ungerechten Volk sein!”
48. Und die Leute der Höhen rufen Männern, die sie an ihren Merkmalen erkennen, zu. Sie sagen: “Es hat euch eure Ansammlung, und daß ihr euch hochmütig zu verhalten pflegtet, nicht genützt.
49. Sind das diejenigen, von denen ihr geschworen habt, Allah werde ihnen keine Barmherzigkeit erweisen? – Geht in den (Paradies)garten ein! Über euch soll keine Furcht kommen, noch sollt ihr traurig sein.”
50. Und die Insassen des (Höllen)feuers rufen den Insassen des (Paradies)gartens zu: “Schüttet auf uns etwas Wasser aus oder etwas von dem, womit Allah euch versorgt hat!” Sie sagen: “Gewiß, Allah hat beides für die Ungläubigen verboten,
51. die ihre Religion zum Gegenstand der Zerstreuung und des Spiels genommen haben und die das diesseitige Leben getäuscht hat.” Heute werden Wir sie vergessen, so wie sie die Begegnung mit diesem ihrem Tag vergaßen und wie sie Unsere Zeichen zu verleugnen pflegten.
52. Wir haben ihnen ja ein Buch gebracht, das Wir mit Wissen ausführlich dargelegt haben, als Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben.
53. Erwarten sie (etwas anderes) als seine Deutung? An dem Tag, da seine Deutung eintrifft, werden diejenigen, die es zuvor vergessen haben, sagen: “Die Gesandten unseres Herrn sind wirklich mit der Wahrheit gekommen! Haben wir denn Fürsprecher, die für uns Fürsprache einlegen? Oder können wir zurückgebracht werden, daß wir anders handeln, als wir zu handeln pflegten?” Sie haben wirklich ihre Seelen verloren, und ihnen ist entschwunden, was sie zu ersinnen pflegten.
54. Gewiß, euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf und Sich hierauf über den Thron erhob. Er läßt die Nacht den Tag überdecken, wobei sie ihn eilig einzuholen sucht. Und (Er schuf auch) die Sonne, den Mond und die Sterne, durch Seinen Befehl dienstbar gemacht. Sicherlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl. Segensreich ist Allah, der Herr der Weltenbewohner.
55. Ruft euren Herrn in Unterwürfigkeit flehend und im Verborgenen an. Gewiß, Er liebt nicht die Übertreter.
56. Und stiftet auf der Erde nicht Unheil, nachdem sie in Ordnung gebracht worden ist! Und ruft Ihn in Furcht und Begehren an. Gewiß, die Barmherzigkeit Allahs ist den Gutes Tuenden nahe.
57. Und Er ist es, Der die Winde als Frohboten Seiner Barmherzigkeit (voraus)sendet, bis daß, wenn sie dann schwere Wolken herbeitragen, Wir sie zu einem toten Land treiben, dadurch Wasser hinabsenden und dann dadurch bedenken möget! alle Früchte hervorbringen. Ebenso bringen Wir (dereinst) die Toten hervor, auf daß ihr
58. Und aus dem guten Land kommt sein Pflanzenwuchs mit Allahs Erlaubnis hervor, aus dem schlechten (Land) jedoch kommt (nur) Kümmerliches hervor. So legen Wir die Zeichen verschiedenartig dar für Leute, die dankbar sind.
59. Wir sandten doch bereits Nuh zu seinem Volk, und da sagte er: “O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Gewiß, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages.”
60. Die führende Schar aus seinem Volk sagte: “Wir sehen dich wahrlich in deutlichem Irrtum.”
61. Er sagte: “O mein Volk, bei mir befindet sich kein Irrtum, sondern ich bin ein Gesandter vom Herrn der Weltenbewohner.
62. Ich übermittele euch die Botschaften meines Herrn und rate euch gut. Und ich weiß von Allah her, was ihr nicht wißt.
63. Wundert ihr euch etwa (darüber), daß eine Erinnerung von eurem Herrn zu euch gekommen ist durch einen Mann von euch, damit er euch warne und damit ihr gottesfürchtig werdet, auf daß ihr Erbarmen finden möget?”
64. Sie aber bezichtigten ihn der Lüge. Da retteten Wir ihn und diejenigen, die mit ihm waren, im Schiff und ließen diejenigen ertrinken, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten. Sie waren gewiß blinde Leute.
65. Und (Wir sandten) zu “Ad ihren Bruder Hud. Er sagte: “O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?”
66. Die führende Schar aus seinem Volk, die ungläubig war, sagte: “Wir sehen dich wahrlich in Torheit (befangen), und wir meinen wahrlich, daß du zu den Lügnern gehörst.”
67. Er sagte: “O mein Volk, bei mir befindet sich keine Torheit, sondern ich bin ein Gesandter vom Herrn der Weltenbewohner.
68. Ich übermittele euch die Botschaften meines Herrn, und ich bin für euch ein vertrauenswürdiger Ratgeber.
69. Wundert ihr euch etwa (darüber), daß eine Erinnerung von eurem Herrn zu euch gekommen ist durch einen Mann von euch, damit er euch warne? Gedenkt, als Er euch zu Nachfolgern nach dem Volk Nuhs machte und euch ein Übermaß an körperlichen Vorzügen gab! Gedenkt also der Wohltaten Allahs, auf daß es euch wohl ergehen möge!”
70. Sie sagten: “Bist du zu uns gekommen, damit wir Allah allein dienen und das verlassen, dem unsere Väter immer gedient haben? Bring uns doch her, was du uns androhst, wenn du zu den Wahrhaftigen gehören solltest!”
71. Er sagte: “Greuel und Zorn von eurem Herrn überfallen euch nunmehr. (Wollt) ihr denn mit mir über Namen streiten, die ihr genannt habt, ihr und eure Väter, für die Allah (aber) keine Ermächtigung offenbart hat? So wartet ab! Ich gehöre mit euch zu den Abwartenden.”
72. Da retteten Wir ihn und diejenigen, die mit ihm waren, durch Barmherzigkeit von Uns. Aber Wir schnitten die Rückkehr derer, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten, ab, und sie waren nicht gläubig.”
73. Und (Wir sandten) zu Tamud ihren Bruder Salih. Er sagte: “O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Nun ist ein klarer Beweis von eurem Herrn zu euch gekommen: Dies ist die Kamelstute Allahs, euch zum Zeichen. So laßt sie auf Allahs Erde fressen und fügt ihr nichts Böses zu, sonst überkommt euch schmerzhafte Strafe.
74. Und gedenkt, als Er euch zu Nachfolgern nach den ´Ad machte und euch auf der Erde (Stätten) zuwies, so daß ihr euch in ihrem Flachland Schlösser nahmt und die Berge zu Häusern aushautet. Gedenkt also der Wohltaten Allahs und richtet auf der Erde nicht unheilstiftend Verderben an!”
75. Die führende Schar, die sich hochmütig verhielt, aus seinem Volk, sagte zu denjenigen, die unterdrückt waren, (und zwar) zu denen von ihnen, die gläubig waren: “Wißt ihr (sicher), daß Salih von seinem Herrn gesandt ist?” Sie sagten: “Wir glauben gewiß an das, womit er gesandt worden ist.”
76. Diejenigen, die sich hochmütig verhielten, sagten: “Wir verleugnen ja das, woran ihr glaubt.”
77. Dann schnitten sie der Kamelstute die Sehnen durch und lehnten sich gegen den Befehl ihres Herrn auf. Und sie sagten: “O Salih, bringe uns doch her, was du uns angedroht hast, wenn du zu den Gesandten gehörst!”
78. Da ergriff sie das Zittern, und am Morgen lagen sie in ihrer Wohnstätte auf den Brüsten da.
79. So kehrte er sich von ihnen ab und sagte: “O mein Volk, ich habe euch doch die Botschaft meines Herrn ausgerichtet und euch gut geraten. Aber ihr liebt nicht die guten Ratgeber.”
80. Und (Wir sandten) Lut, als er zu seinem Volk sagte: “Wollt ihr denn das Abscheuliche begehen, wie es vor euch niemand von den Weltenbewohnern begangen hat?
81. Ihr laßt euch doch wahrlich in Begierde mit den Männern ein anstatt mit den Frauen. Aber nein! Ihr seid maßlose Leute.
82. Die Antwort seines Volkes war nur, daß sie sagten: “Vertreibt sie aus eurer Stadt! Das sind Menschen, die sich rein halten.”
83. Da retteten Wir ihn und seine Angehörigen, außer seiner Frau; Sie gehörte zu denjenigen, die zurückblieben.
84. Und Wir ließen einen Regen auf sie niedergehen. So schau, wie das Ende der Übeltäter war!
85. Und (Wir sandten) zu Madyan ihren Bruder Su´aib. Er sagte: “O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Nun ist ein klarer Beweis von eurem Herrn zu euch gekommen; so gebt volles Maß und Gewicht und schmälert den Menschen nicht ihre Sachen und stiftet auf der Erde nicht Unheil, nachdem sie in Ordnung gebracht worden ist! Das ist besser für euch, wenn ihr gläubig seid.
86. Und lauert nicht auf jedem Weg, indem ihr droht und von Allahs Weg denjenigen abhaltet, der an Ihn glaubt, und danach trachtet, ihn krumm zu machen. Und gedenkt (der Zeit), als ihr (nur) wenige wart und Er euch dann zu vielen machte. Und schaut, wie das Ende der Unheilstifter war!
87. Und wenn ein Teil von euch an das glauben sollte, womit ich gesandt worden bin, ein anderer Teil aber nicht glauben sollte, so geduldet euch, bis Allah zwischen uns richtet. Er ist der Beste derer, die richten.”
88. Die führende Schar, die sich hochmütig verhielt, aus seinem Volk, sagte: “Wir werden dich, o Su´aib, und diejenigen, die mit dir glauben, ganz gewiß aus unserer Stadt vertreiben, oder aber ihr kehrt zu unserem Glaubensbekenntnis zurück!” Er sagte: “Was denn, auch wenn es uns zuwider ist?
89. Wir würden ja gegen Allah eine Lüge ersinnen, wenn wir zu eurem Glaubensbekenntnis zurückkehrten, nachdem Allah uns vor ihr errettet hat. Es steht uns nicht zu, zu ihr zurückzukehren, außer daß Allah, unser Herr, (es) wollte. Unser Herr umfaßt alles mit (Seinem) Wissen. Auf Allah verlassen wir uns. Unser Herr, entscheide zwischen uns und unserem Volk der Wahrheit entsprechend! Du bist ja der beste Entscheider.”
90. Aber die führende Schar aus seinem Volk, die ungläubig war, sagte: “Wenn ihr Su´aib folgt, dann werdet ihr fürwahr Verlierer sein.”
91. Da ergriff sie das Zittern, und am Morgen lagen sie in ihrer Wohnstätte auf den Brüsten da.
92. Diejenigen, die Su´aib der Lüge bezichtigen, waren, als hätten sie (überhaupt) nicht darin gewohnt. Diejenigen, die Su´aib der Lüge bezichtigten, waren (nun) selbst die Verlierer.
93. So kehrte er sich von ihnen ab und sagte: “O mein Volk, ich habe euch doch die Botschaften meines Herrn ausgerichtet und euch gut geraten. Wie sollte ich betrübt sein über ungläubige Leute?”
94. Und Wir haben in keine Stadt Propheten gesandt, ohne daß Wir über ihre Bewohner Not und Leid hätten kommen lassen, auf daß sie in Unterwürfigkeit flehen mögen.
95. Hierauf tauschten Wir anstelle des Bösen Gutes ein, bis sie (sich und ihren Besitz) vermehrten und sagten: “Schon unseren Vätern ist Leid und (auch) Freude widerfahren.” Da ergriffen Wir sie plötzlich, ohne daß sie merkten.
96. Hätten aber die Bewohner der Städte geglaubt und wären sie gottesfürchtig gewesen, hätten Wir ihnen bestimmt Segnungen von dem Himmel und der Erde aufgetan. Aber sie erklärten (die Botschaft) für Lüge, und so ergriffen Wir sie für das, was sie erworben hatten.
97. Glauben denn die Bewohner der Städte, sicher davor zu sein, daß Unsere Gewalt bei Nacht über sie kommt, während sie schlafen?
98. Oder glauben die Bewohner der Städte, sicher davor zu sein, daß Unsere Gewalt am hellen Morgen über sie kommt, während sie spielen?
99. Glauben sie denn, sicher vor Allahs Ränken zu sein? Aber vor Allahs Ränken sicher zu sein, glaubt nur das Volk derjenigen, die Verlierer sind.
100. Ist denjenigen, die die Erde nach ihren (vorherigen) Bewohnern erben, nicht deutlich geworden, daß, wenn Wir wollten, Wir sie für ihre Sünden treffen würden? Und Wir versiegeln ihre Herzen, so daß sie nicht hören.
101. Das sind die Städte. Über sie erzählen Wir dir (einiges) von ihren Berichten. Ihre Gesandten kamen ja zu ihnen mit den klaren Beweisen, aber sie konnten nicht an das glauben, was sie zuvor für Lüge erklärt hatten. So versiegelt Allah die Herzen der Ungläubigen.
102. Und Wir fanden bei den meisten von ihnen keine Vertragstreue, sondern Wir fanden (, daß) die meisten von ihnen fürwahr Frevler (waren).
103. Hierauf schickten Wir nach ihnen Musa mit Unseren Zeichen zu Fir´aun und seiner führenden Schar, doch sie handelten unrecht an ihnen. Schau nur, wie das Ende der Unheilstifter war!
104. Musa sagte: “O Fir´aun, gewiß, ich bin ein Gesandter vom Herrn der Weltenbewohner,
105. bestrebt´, über Allah nur die Wahrheit zu sagen. Ich bin doch mit einem klaren Beweis von eurem Herrn zu euch gekommen. So lasse die Kinder Isra´ils mit mir gehen!”
106. Er sagte: “Wenn du mit einem Zeichen gekommen bist, dann bringe es her, wenn du zu den Wahrhaftigen gehörst.”
107. Er warf seinen Stock hin, und sogleich war er eine deutliche Schlange.
108. Und er zog seine Hand heraus, da war sie weiß für die Betrachter.
109. Die führende Schar aus dem Volk Fir´auns sagte: “Dieser ist fürwahr ein kenntnisreicher Zauberer,
110. der euch aus eurem Land vertreiben will. Was befehlt ihr nun?”
111. Sie sagten: “Stelle ihn und seinen Bruder zurück, und sende in die Städte (Boten), die (die Leute) versammeln,
112. damit sie dir jeden kenntnisreichen Zauberer herbeibringen.”
113. Und die Zauberer kamen zu Fir´aun. Sie sagten: “Wir bekommen doch sicher Lohn, wenn wir es sind, die siegen?”
114. Er sagte: “Ja. Und ihr werdet fürwahr zu den Nahegestellten gehören.”
115. Sie sagten: “O Musa, entweder wirfst du oder wir sind es, die (zuerst) werfen.”
116. Er sagte: “Werft (ihr zuerst)!” Als sie nun warfen, bezauberten sie die Augen der Menschen und flößten ihnen Furcht ein, und sie brachten einen gewaltigen Zauber vor.
117. Und Wir gaben Musa ein: “Wirf deinen Stock hin!” Da verschlang er sogleich, was sie vortäuschten.
118. So bestätigte sich die Wahrheit, und zunichte wurde das, was sie taten.
119. Sie wurden dort besiegt und kehrten gering geachtet zurück.
120. Und die Zauberer warfen sich ehrerbietig nieder.
121. Sie sagten: “Wir glauben an den Herrn der Weltenbewohner,
122. den Herrn von Musa und Harun.”
123. Fir´aun sagte: “Ihr glaubt an Ihn, bevor ich es euch erlaube? Das sind wahrlich Ränke, die ihr in der Stadt geschmiedet habt, um ihre Bewohner daraus zu vertreiben. Aber ihr werdet (es noch) erfahren.
124. Ich werde ganz gewiß eure Hände und eure Füße wechselseitig abhacken und euch hierauf ganz gewiß allesamt kreuzigen (lassen).”
125. Sie sagten: “Wir werden gewiß zu unserem Herrn zurückkehren!
126. Du grollst uns ja nur (darum), daß wir an die Zeichen unseres Herrn glaubten, als sie zu uns kamen. Unser Herr, überschütte uns mit Standhaftigkeit und berufe uns ab als (Dir) Ergebene!”
127. Die führende Schar aus dem Volk Fir´auns sagte: “Willst du zulassen, daß Musa und sein Volk auf der Erde Unheil stiften und daß er dich und deine Götter verläßt?” Er sagte: “Wir werden ihre Söhne allesamt töten und (nur) ihre Frauen am Leben lassen. Wir sind ja Bezwinger über sie.”
128. Musa sagte zu seinem Volk: “Sucht Hilfe bei Allah, und seid standhaft! Gewiß, die Erde gehört Allah; Er gibt sie zum Erbe, wem von Seinen Dienern Er will. Und das (gute) Ende gehört den Gottesfürchtigen.”
129. Sie sagten: “Uns ist Leid zugefügt worden, bevor du zu uns kamst und nachdem du zu uns gekommen bist.” Er sagte: “Vielleicht wird euer Herr euren Feind vernichten und euch zu Nachfolgern auf der Erde machen und dann schauen, wie ihr handelt.”
130. Und Wir ergriffen ja schon die Leute Fir´auns mit Dürrejahren und Mangel an Früchten, auf daß sie bedenken mögen.
131. Aber wenn dann etwas Gutes zu ihnen kam, sagten sie: “Dies gehört uns.” und wenn sie etwas Böses traf, sahen sie ein (böses) Vorzeichen in Musa und denjenigen, die mit ihm waren. Aber ihr Vorzeichen ist sicherlich bei Allah, jedoch wissen die meisten von ihnen nicht.
132. Und sie sagten: “Welches Zeichen du uns auch vorbringen magst, um uns damit zu bezaubern, so werden wir dir nicht glauben.”
133. Da sandten Wir über sie die Überschwemmung, die Heuschrecken, die Zecken, die Frösche und das Blut als einzeln vorgebrachte Zeichen. Aber sie verhielten sich hochmütig und waren ein Volk von Übeltätern.
134. Als nun die unheilvolle Strafe sie überfiel, sagten sie: “O Musa, rufe für uns deinen Herrn an auf Grund Seines Bundes mit dir. Wenn du die unheilvolle Strafe hinwegnimmst, werden wir dir ganz gewiß glauben und die Kinder Isra´ils ganz gewiß mit dir wegschicken.”
135. Als Wir dann die unheilvolle Strafe von ihnen hinwegnahmen auf eine Frist, die sie erreichen sollten, brachen sie sogleich (ihr Wort).
136. Da übten Wir an ihnen Vergeltung und ließen sie im großen Gewässer ertrinken, dafür, daß sie Unsere Zeichen für Lüge erklärten und ihnen gegenüber unachtsam waren.
137. Und Wir gaben dem Volk, das unterdrückt worden war, zum Erbe die östlichen und die westlichen (Gegenden) des Landes, das Wir gesegnet haben. Und das schönste Wort deines Herrn erfüllte sich an den Kindern Isra´ils dafür, daß sie standhaft waren. Und Wir zerstörten, was Fir´aun und sein Volk zu machen und was sie zu errichten pflegten.
138. Und Wir ließen die Kinder lsra´ils das Meer durchschreiten. Sie kamen zu Leuten, die sich zur Andacht an ihren Götzen zurückzogen. Sie sagten: “O Musa, mache uns einen Gott, so wie sie Götter haben!” Er sagte: “Ihr seid ja Leute, die töricht sind.
139. Gewiß, was diese da betreiben, wird zerstört, und zunichte wird, was sie zu tun pflegten.”
140. Er sagte: “Sollte ich für euch einen anderen Gott begehren als Allah, wo Er euch vor den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugt hat?”
141. Und (gedenkt,) als Wir euch vor den Leuten Fir´auns retteten, als sie euch eine böse Qual auferlegten, indem sie eure Söhne allesamt töteten und (nur) eure Frauen am Leben ließen. Darin war für euch eine gewaltige Prüfung von eurem Herrn.
142. Und Wir gaben Musa eine Verabredung auf dreißig Nächte und machten sie mit (weiteren) zehn voll. So vervollständigte sich die festgesetzte Zahl seines Herrn auf vierzig Nächte. Und Musa sagte zu seinem Bruder Harun: “Nimm meine Stelle bei meinem Volk ein, sorge für Ordnung und folge nicht dem Weg der Unheilstifter!”
143. Als nun Musa zu Unserer festgesetzten Zeit kam und sein Herr zu ihm sprach, sagte er: “Mein Herr, zeige (Dich) mir, daß ich Dich anschaue!” Er sagte: “Du wirst Mich nicht sehen. Aber schau den Berg an! Wenn er fest an seiner Stelle bleibt, dann wirst du Mich sehen.” Als nun sein Herr dem Berg offenbar erschien, ließ Er ihn in sich zusammensinken, und Musa fiel bewußtlos nieder´. Als er dann (wieder) zu sich kam, sagte er: “Preis sei Dir! Ich wende mich in Reue Dir zu, und ich bin der erste der Gläubigen.”
144. Er sagte: “O Musa, Ich habe dich durch Meine Botschaften und Mein Gespräch (mit dir) vor den Menschen auserwählt! So nimm, was Ich dir gegeben habe, und gehöre zu den Dankbaren!”
145. Und Wir schrieben ihm auf den Tafeln von allem eine Ermahnung und eine ausführliche Darlegung von allem. “So halte sie fest und befiel deinem Volk, sich an das Schönste in ihnen zu halten! Ich werde euch die Wohnstätte der Frevler zeigen.”
146. Ich werde von meinen Zeichen diejenigen abwenden, die auf der Erde ohne Recht hochmütig sind. Wenn sie auch jedes Zeichen sehen, glauben sie nicht daran. Und wenn sie den Weg der Besonnenheit sehen, nehmen sie ihn sich nicht zum Weg. Wenn sie aber den Weg der Verirrung sehen, nehmen sie ihn sich zum Weg. Dies, weil sie Unsere Zeichen für Lüge erklären und ihnen gegenüber unachtsam sind.
147. Diejenigen, die Unsere Zeichen und die Begegnung mit dem Jenseits für Lüge erklären, deren Werke werden hinfällig. Wird ihnen (denn) etwas anderes vergolten als das, was sie zu tun pflegten?
148. Und das Volk Musas nahm sich, nachdem er (weggegangen) war, aus ihren Schmucksachen (verfertigt) ein Kalb als Leib, der blökte. Sahen sie denn nicht, daß es nicht zu ihnen spricht und sie nicht den rechten Weg leitet? Sie nahmen es sich (als Götzen) und waren ungerecht.
149. Und als sich bei ihnen die Reue einstellte und sie sahen, daß sie bereits irregegangen waren, sagten sie: “Wenn sich unser Herr nicht unser erbarmt und uns vergibt, werden wir ganz gewiß zu den Verlierern gehören!”
150. Als Musa zu seinem Volk zornig und bekümmert zurückkam, sagte er: “Wie schlimm ist das, was ihr nach mir an meiner Stelle begangen habt! Wollt ihr den Befehl eures Herrn beschleunigen?” Er warf die Tafeln hin und ergriff seinen Bruder beim Kopf, indem er ihn an sich zog. (Dieser) sagte: “Sohn meiner Mutter, das Volk unterdrückte mich und hätte mich beinahe getötet! So lasse nicht die Feinde über mich Schadenfreude empfinden und stelle mich nicht zum ungerechten Volk!”
151. Er (Musa) sagte: “Mein Herr, vergib mir und meinem Bruder, und lasse uns in Deine Barmherzigkeit eingehen. Du bist ja der Barmherzigste der Barmherzigen.”
152. Gewiß, diejenigen, die sich das Kalb nahmen, wird Zorn von ihrem Herrn und Erniedrigung im diesseitigen Leben ereilen. So vergelten Wir denen, die Lügen ersinnen.
153. Aber diejenigen, die böse Taten begehen und danach bereuen und glauben-, gewiß, dein Herr ist danach wahrlich Allvergebend und Barmherzig.
154. Und als sich in Musa der Zorn beruhigt hatte, nahm er die Tafeln. In ihrer Schrift ist Rechtleitung und Barmherzigkeit für die, die vor ihrem Herrn Ehrfurcht haben.
155. Und Musa wählte aus seinem Volk siebzig Männer zu Unserer festgesetzten Zeit. Als sie nun das Zittern ergriff, sagte er: “Mein Herr, wenn Du gewollt hättest, hättest Du sie schon zuvor vernichtet, und auch mich. Willst Du uns vernichten für das, was die Toren von uns getan haben? Es ist doch nur Deine Versuchung, mit der Du in die Irre gehen läßt, wen Du willst, und rechtleitest, wen Du willst. Du bist unser Schutzherr, so vergib uns und erbarme Dich unser! Du bist der Beste derer, die vergeben.
156. Und bestimme für uns in diesem Diesseits Gutes und auch im Jenseits! Gewiß, wir haben zu Dir zurückgefunden.” Er sagte: “Mit Meiner Strafe treffe Ich, wen Ich will, aber Meine Barmherzigkeit umfaßt alles. Ich werde sie für die bestimmen, die gottesfürchtig sind und die Abgabe entrichten und die an Unsere Zeichen glauben,
157. die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in der Tora und im Evangelium aufgeschrieben finden. Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen. Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihm helfen und dem Licht, das mit ihm herabgesandt worden ist, folgen, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.”
158. Sag: O ihr Menschen, ich bin der Gesandte Allahs an euch alle, Dem die Herrschaft der Himmel und der Erde gehört. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Er macht lebendig und läßt sterben. So glaubt an Allah und Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten, der an Allah und Seine Worte glaubt, und folgt ihm, auf daß ihr rechtgeleitet sein möget!
159. Und unter dem Volk Musas ist eine Gemeinschaft, die mit der Wahrheit rechtleitet und nach ihr gerecht handelt.
160. Und Wir zerteilten sie in zwölf Stämme, in Gemeinschaften. Und Wir gaben Musa ein, als sein Volk ihn um Wasser bat: “Schlage mit deinem Stock auf den Felsen!” Da brachen aus ihm zwölf Quellen hervor. Nun wußte jedermann, wo sein Platz zum Trinken war. Und Wir ließen die Wolken sie überschatten und sandten das Manna und die Wachteln auf sie herab: “Eßt von den guten Dingen, mit denen Wir euch versorgt haben!” Und sie fügten nicht Uns Unrecht zu, sondern sich selbst fügten sie Unrecht zu.
161. Und als zu ihnen gesagt wurde: “Bewohnt diese Stadt und eßt von (dem, was in) ihr (ist), wo immer ihr wollt! und sagt: “Vergebung!” und tretet, euch niederwerfend, durch das Tor ein, so vergeben Wir euch eure Verfehlungen. Und Wir werden den Gutes Tuenden noch mehr erweisen.
162. Doch da tauschten diejenigen von ihnen, die Unrecht taten, das Wort gegen ein anderes aus, das ihnen nicht gesagt worden war. Und da sandten Wir auf sie eine unheilvolle Strafe vom Himmel hinab dafür, daß sie Unrecht zu tun pflegten.
163. Und frag sie nach der Stadt, die am Meer lag, als sie den Sabbat übertraten, als ihre Fische zu ihnen an ihrem Sabbat sichtbar (geschwommen) kamen, aber an dem Tag, an dem sie nicht Sabbat hielten, nicht zu ihnen kamen. So prüfen Wir sie dafür, daß sie zu freveln pflegten.
164. Und als eine Gemeinschaft von ihnen sagte: “Warum ermahnt ihr Leute, die Allah vernichten oder mit strenger Strafe strafen wird?”, sagten sie: “Als eine Entschuldigung bei eurem Herrn und auf daß sie gottesfürchtig werden mögen.”
165. Und als sie vergessen hatten, womit sie ermahnt worden waren, retteten Wir diejenigen, die das Böse verboten, und ergriffen diejenigen, die Unrecht taten, mit schlimmer Strafe dafür, daß sie zu freveln pflegten.
166. Als sie dann das mißachteten, was ihnen verboten war, sagten Wir zu ihnen: “Werdet verstoßene Affen!”
167. Und als dein Herr ankündigte, Er werde ganz gewiß gegen sie bis zum Tag der Auferstehung jemanden schicken, der ihnen eine böse Qual auferlegt. Dein Herr ist fürwahr schnell im Bestrafen, aber Er ist auch wahrlich Allvergebend und Barmherzig.
168. Und Wir zerteilten sie auf der Erde in Gemeinschaften. Unter ihnen gab es Rechtschaffene und solche, die dies nicht waren. Und Wir prüften sie mit Gutem und Bösem, auf daß sie umkehren mögen.
169. Dann folgten nach ihnen Nachfolger, die die Schrift erbten. Sie greifen nach den Glücksgütern des Diesseitigen und sagen: “Es wird uns vergeben werden.” Und wenn sich ihnen gleiche Glücksgüter bieten, greifen sie danach. Wurde nicht mit ihnen das Abkommen der Schrift getroffen, sie sollen über Allah nur die Wahrheit sagen? Sie haben doch das, was darin steht, erlernt. Und die jenseitige Wohnstätte ist besser für diejenigen, die gottesfürchtig sind. Begreift ihr denn nicht?
170. Und diejenigen, die an der Schrift festhalten und das Gebet verrichten – gewiß, Wir lassen den Lohn der Heilstifter nicht verlorengehen.
171. Und als Wir den Berg über sie heraushoben, als wäre er ein Schattendach, und sie glaubten, er würde auf sie fallen: “Haltet fest an dem, was Wir euch gegeben haben, und gedenkt dessen, was es enthält, auf daß ihr gottesfürchtig werden möget!”
172. Und als dein Herr aus den Kindern Adams, aus ihren Rücken, ihre Nachkommenschaft nahm und sie gegen sich selbst zeugen ließ: “Bin Ich nicht euer Herr?” Sie sagten: “Doch, wir bezeugen (es)!” (Dies,) damit ihr nicht am Tag der Auferstehung sagt: “Wir waren dessen unachtsam”,
173. oder (auch) nicht sagt: “Unsere Väter gesellten doch zuvor (Allah) Teilhaber zu, und wir sind (nur) eine Nachkommenschaft nach ihnen. Willst du uns vernichten für das, was diejenigen getan haben, die Nichtiges tun?”
174. So legen Wir die Zeichen ausführlich dar, – auf daß sie umkehren mögen.
175. Und verlies ihnen die Kunde von dem, dem Wir Unsere Zeichen gaben und der sich dann ihrer entledigte. Da verfolgte ihn der Satan, und so wurde er einer der Verirrten.
176. Und wenn Wir gewollt hätten, hätten Wir ihn durch sie fürwahr erhöht. Aber er neigte zur Erde hin und folgte seiner Neigung. So ist sein Gleichnis das eines Hundes: Wenn du auf ihn losgehst, hechelt er; läßt du ihn (in Ruhe), hechelt er (auch). So ist das Gleichnis der Leute, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten. Berichte die Geschichte, auf daß sie nachdenken mögen.
177. Wie böse ist das Gleichnis der Leute, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten und sich selbst Unrecht zu tun pflegten!
178. Wen Allah rechtleitet, der ist (in Wahrheit) rechtgeleitet. Wen Er aber in die Irre gehen läßt, das sind die Verlierer.
179. Wir haben ja schon viele von den Ginn und den Menschen für die Hölle erschaffen. Sie haben Herzen, mit denen sie nicht verstehen; sie haben Augen, mit denen sie nicht sehen; und sie haben Ohren, mit denen sie nicht hören. Jene sind wie das Vieh. Aber nein! Sie irren noch weiter ab. Jene sind (überhaupt) die Unachtsamen.
180. Allahs sind die schönsten Namen; so ruft Ihn damit an und laßt diejenigen, die mit Seinen Namen abwegig umgehen. Ihnen wird das vergolten, was sie zu tun pflegten.
181. Und unter denjenigen, die Wir erschaffen haben, gibt es eine Gemeinschaft, die mit der Wahrheit rechtleitet und nach ihr gerecht handelt.
182. Diejenigen aber, die Unsere Zeichen für Lüge erklären, werden Wir stufenweise (dem Verderben) näherbringen, von wo sie nicht wissen.
183. Und Ich gewähre ihnen Aufschub. Gewiß, Meine List ist fest.
184. Denken sie denn nicht (darüber) nach? Ihr Gefährte leidet nicht an Besessenheit; er ist nur ein deutlicher Warner.
185. Haben sie sich denn nicht im Reich der Himmel und der Erde umgeschaut und was Allah an Dingen erschaffen hat und, daß ihre Frist vielleicht nahegerückt ist? An welche Aussage nach dieser wollen sie denn (sonst) glauben?
186. Wen Allah in die Irre gehen läßt, der hat keinen, der ihn rechtleiten könnte; Er läßt sie in ihrer Auflehnung umherirren.
187. Sie fragen dich nach der Stunde, für wann sie feststeht. Sag: Das Wissen darüber ist nur bei meinem Herrn. Nur Er wird sie zu ihrer Zeit erscheinen lassen. Schwer lastet sie in den Himmeln und auf der Erde. Sie wird nur plötzlich über euch kommen. Sie fragen dich, als ob du gut unterrichtet über sie seiest. Sag: Das Wissen darüber ist nur bei Allah. Aber die meisten Menschen wissen nicht.
188. Sag: Ich vermag mir selbst weder Nutzen noch Schaden (zu bringen), außer was Allah will. Wenn ich das Verborgene wüßte, würde ich mir wahrlich viel Gutes verschaffen, und Böses würde mir nicht widerfahren. Ich bin nur ein Warner und ein Frohbote für Leute, die glauben.
189. Er ist es, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und Er hat aus ihm seine Gattin gemacht, damit er (der Mann) bei ihr Ruhe finde. Und als er über sie kam´, trug sie an einer leichten Schwangerschaft und verbrachte damit (eine Zeit). Als sie dann schwer zu tragen hatte, riefen die beiden Allah, ihren Herrn, an: “Wenn Du uns einen Rechtschaffenen gibst, werden wir ganz gewiß zu den Dankbaren gehören.”
190. Als Er ihnen dann einen Rechtschaffenen gegeben hatte, gaben sie Ihm Teilhaber an dem, was Er ihnen gegeben hatte. Aber Allah ist Erhaben über das, was sie (Ihm) beigesellen.
191. Wollen sie (Ihm etwas) beigesellen, was nichts erschafft, während sie selbst erschaffen wurden,
192. und die ihnen keine Hilfe leisten, noch sich selbst helfen können?
193. Und wenn ihr sie zur Rechtleitung aufruft, folgen sie euch nicht. Gleich ist es in Bezug auf euch, ob ihr sie aufruft oder ob ihr schweigt.
194. Gewiß, diejenigen, die ihr anstatt Allahs anruft, sind (nur) Diener gleich euch. So ruft sie (doch) an, und so sollen sie euch doch erhören, wenn ihr wahrhaftig seid!
195. Haben sie (etwa) Füße, mit denen sie gehen, oder haben sie Hände, mit denen sie zupacken, oder haben sie Augen, mit denen sie sehen, oder haben sie Ohren, mit denen sie hören? Sag: Ruft eure Teilhaber an, und hierauf schmiedet eure List gegen mich an und gewährt mir keinen Aufschub.
196. Mein Schutzherr ist Allah, Der das Buch offenbart hat, und Er macht Sich zum Schutzherrn der Rechtschaffenen.
197. Diejenigen, die ihr außer Ihm anruft, können euch keine Hilfe leisten, noch sich selbst helfen.
198. Und wenn ihr sie zur Rechtleitung aufruft, hören sie nicht; du siehst sie dich anschauen, doch sie sehen nicht.
199. Nimm den Überschuß, gebiete das allgemein Gute und wende dich von den Toren ab!
200. Und wenn dich vom Satan eine Eingebung aufstachelt, dann suche Schutz bei Allah, denn Er ist ja Allhörend und Allwissend.
201. Diejenigen, die gottesfürchtig sind, – wenn ihnen eine Anwandlung vom Satan widerfährt, bedenken sie, und da werden sie sogleich einsichtig.
202. Aber ihre Brüder lassen sie in ihrer Verirrung gewähren, und dann lassen sie (daran) nicht nach.
203. Und wenn du ihnen kein Zeichen bringst, sagen sie: “Hättest du es dir doch (selbst) ausgesucht!” Sag: Ich folge nur dem, was mir von meinem Herrn (als Offenbarung) eingegeben wird. Dies sind einsichtbringende Zeichen von eurem Herrn und Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben.
204. Und wenn der Qur´an vorgetragen wird, dann hört ihm zu und horcht hin, auf daß ihr Erbarmen finden möget!
205. Und gedenke deines Herrn in deiner Seele in Unterwürfigkeit flehend und in Furcht und mit leiser Stimme, am Morgen und am Abend. Und gehöre nicht zu den Unachtsamen!
206. Diejenigen, die bei deinem Herrn sind, sind nicht zu hochmütig dazu, Ihm zu dienen; sie preisen Ihn und werfen sich vor Ihm nieder.